Im Streckensegelflug werden Wettbewerbe ausgerichtet. Bei diesen Wettbewerben geht es im Wesentlichen darum, eine vorgegebene Strecke möglichst schnell zurückzulegen bzw. zu fliegen. Es gibt regionale Wettbewerbe, Landes-, Europa- und Weltmeisterschaften.
Die einfachste Art an einem Wettbewerb teilzunehmen ist, eine beliebige Rennstrecke in der kürzesten Zeit zu erfliegen. Hierbei müssen die Piloten zwei oder auch mehrere Wendepunkte, das sind vorher festgelegte Punkte, die in vorgegebener Reihenfolge erflogen werden müssen. Gewonnen hat, wer am schnellsten wieder am Startplatz zurück ist. Zwischen den Wendepunkten ist die Wahl des Flugwegs Sache des Piloten. Ebenso ist dem Piloten die Wahl des Abflugzeitpunktes – innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters – freigestellt, gemessen wird die Zeit vom tatsächlichen Überflug der Abfluglinie bis zur Überquerung der Ziellinie. Somit sind neben der Beobachtung des aktuellen Wetters und der eigentlichen Flugtechnik, auch die Einschätzung der Wetterentwicklung und taktische Überlegungen von entscheidender Bedeutung.
Als Nachweis, dass alle Wendepunkte umrundet worden sind, wird heute mit einem elektronischen Logger, welcher die Wegdaten per GPS aufzeichnet, geführt.
Es gibt auch noch andere Formen von Aufgaben, bei fast allen geht es aber darum, eine möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeit über die vorgegebene Strecke oder im vorgegebenen Zeitraum zu erreichen.
Die Tagesaufgabe wird von der Wettbewerbsleitung jeweils am Morgen aufgrund ihrer Wettereinschätzung bestimmt. Sie versucht dabei, die Möglichkeiten des Tages optimal auszuschöpfen. Um Zufallsergebnisse möglichst auszuschließen, erstreckt sich ein Wettbewerb über mehrere Tage. Die Dauer reicht von einem verlängerten Wochenende für kleine regionale Wettbewerbe bis zu zwei Wochen für Weltmeisterschaften.
Es gibt verschiedene Segelflugzeugklassen, die getrennt bewertet werden.
Seit einigen Jahren werden Wettbewerbe auch in der Grand-Prix-Form durchgeführt. Bei dieser Wettbewerbsform fliegen alle Flugzeuge zur gleichen Zeit über die Startlinie, und der erste, der die Ziellinie überquert, gewinnt den Tag.
Zusammen mit Systemen zum Live-Tracking und On-Board-Kameras wird damit vor allem die mediale Aufbereitung und Präsentation des Wettbewerbs publikumswirksam möglich.
Es bestanden Pläne, den Segelflug 1940 als olympische Disziplin einzuführen. Dazu wurde die DFS Olympia Meise konstruiert, die als Einheitsflugzeug eingesetzt werden sollte. Diese Pläne wurden durch den Zweiten Weltkrieg durchkreuzt und später aus verschiedenen Gründen nie mehr weiter verfolgt.
Eine relativ junge Variante des Streckensegelfluges ist die 2001 ins Leben gerufene Segelflug-Bundesliga (OLC-League). Dieser Mannschaftswettbewerb für Vereine wird als dezentraler Wettbewerb auf einer Online-Plattform ausgetragen. Dabei fliegen die Piloten landesweit in circa 19–20 Wochenrunden um die Punkte. Gewertet werden die jeweils drei schnellsten Flüge eines Vereines, wobei die Berechnung der Geschwindigkeit in einem Zeitfenster von zweieinhalb Stunden erfolgt und dieser Schnitt mit einem Flugzeugindex bewertet wird. In Deutschland wird in der 1. Bundesliga (30 Vereine), der 2. Bundesliga (30 Vereine) sowie der Qualifikationsliga (ca. 500 Vereine) und der jeweiligen Landesliga der 16 Bundesländer gewertet.
Die Flugsportgruppe Öhringen e.V. bildet zusammen mit dem FSV Möckmühl und Piloten aus Mittelfischach eine Wettbewerbsgemeinschaft. Sven Koch organisiert die Wettbewerbsgemeinschaft. Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga streben wir in erster Linie den Verbleib in der 2. Bundesliga an. Wir werden aber auch nicht den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga aus den Augen verlieren.
Die Wettbewerbe der Ligen werden in den Zeiträumen von etwa April bis Anfang August in 19 Runden durchgeführt. Hier können Sie das Geschehen der einzelnen Ligen fast aktuell verfolgen:
Sämtliche Wertungen und Informationen zu den Wettbewerben könnt ihr über OLC-Wertungen erfahren.
Jedes Jahr veranstaltet der Deutsche Aero Club (DAeC) im Zeitraum vom ersten März bis zum 30. September die dezentrale Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug (kurz DMSt). Bei diesem Wettbewerb werden Strecken um bis zu vier, vom Piloten frei wählbare Wendepunkte gewertet. Jeder geflogene Kilometer zählt pauschal ein Punkt. Eine vorherige Anmeldung im Flugdatenrekorder und eine erfolgreiche Durchführung des Fluges bringen zusätzliche Punkte ein. Um die reine Pilotenleistung zu bestimmen, ist jedem Flugzeugtyp ein Index zugeordnet, der in die Berechnung der endgültigen Punktezahl des Fluges mit eingeht.
Außerdem werden im Zwei-Jahres-Rhythmus zentrale Deutsche Meisterschaften in verschiedenen Wettbewerbsklassen und zusätzlich Frauen- und Junioren-Meisterschaften ausgerichtet. Innerhalb dieser Wettbewerbe erfolgt die Qualifikation zu den internationalen Meisterschaften, also den jeweiligen Europa- und Weltmeisterschaften.